Jahresrückblick? Haben wir auch … Schon, weil 2023 für Can Do ein ganz besonderes Jahr war. Warum – und was das für 2024 bedeutet: Das verrät unser CEO Thomas Schlereth im Interview.
Thomas, steigen wir mal ganz allgemein ein: Was sind Deine Eindrücke, wenn Du auf die letzten Monate zurückblickst?
Wir merken bei Can Do den gestiegenen Druck auf die Unternehmen: Die digitale Transformation erfordert immer mehr Projekte mit immer weniger Mitarbeitenden in den Firmen. Dadurch sind die Anforderungen an effiziente und realistische Planungen erheblich gestiegen. Wir merken das an den um ein Vielfaches gestiegenen Anfragen bezüglich unserer PM-Software. Für mich als CEO ist das natürlich erfreulich.
Gute Gründe für allgemein gute Laune … Aber, um konkreter zu werden: Was war Dein persönliches Highlight 2023?
Die deutliche Steigerung unserer Kunden- und Anwenderzahl habe ich ja erwähnt. Besonders beeindruckt hat mich die Veröffentlichung der zweiten Generation unserer KI, die auf neuronaler Basis alternative Personen für überlastete Ressourcen vorschlägt. Ich benutze das selbst, und es spart mir locker 2-4 Stunden pro Woche an Arbeit.
Hört sich spannend an! Was macht diese Weiterentwicklung der KI von Can Do denn so außergewöhnlich?
Wir haben bereits vor Jahren das System auf Ressourcenmanagement optimiert. Damals und heute sind die meisten Systeme im Markt "Dokumentationsanwendungen", da wird wenig gerechnet. Unser System war hier anders und hat sich auf menschliches Verhalten, ungenaue Daten und Künstliche Intelligenz konzentriert. Das wurde von anderen zunächst unterschätzt – und heute sind wir führend im Bereich des Skill- und Ressourcenmanagements, nicht nur für Projekte.
Und wie wirkt sich das auf Anwenderseite aus? Hast Du dafür konkrete Praxisbeispiele?
Die Algorithmen simulieren, wie ein Mensch sich bei paralleler Arbeit organisiert. Was kann er überhaupt schaffen? Die Planer müssen also nicht genau vorgeben, wie die Menschen arbeiten sollen, sondern setzen nur Ziele für die Leute. Wenn es nicht geht, warnen wir, und die Überlastung der Mitarbeitenden wird deutlich geringer.
Die KI unterstützt die Anwender mit konkreten Vorschlägen, die auch ein Mensch ermitteln könnte. Manuell würde so etwas aber 1-2 Stunden pro Problem dauern, während die KI das in weniger als 2 Sekunden schafft. So wird erhebliche Arbeitszeit eingespart, und die Projektmanager können sich auf wichtige Dinge im Projekt und im Team kümmern.
Wann wird die "KI 2.0" komplett ausgerollt?
Dies ist für die Cloud-Kunden bereits passiert. Alle On-premise-Kunden erhalten im Rahmen regulärer Updates die neue KI in den nächsten Updatezyklen. Bis Ende des 1. Quartals 2024 sollten alle Anwender mit dieser KI arbeiten können.
Mit der neuen KI hat Can Do mächtig vorgelegt. Da stellt sich die Frage: Gibt es auch 2024 Neuerungen, oder geht der Kurs Richtung Konsolidierung? Müssen sich die Kundinnen und Kunden vielleicht zunächst mit dem neuen Feature vertraut machen?
Alle Algorithmen und Künstliche Intelligenzen orientieren sich am realen Arbeitsverhalten der Menschen. Der Aufwand liegt hier eher im Server, für den Anwender oder die Anwenderin bedeutet das einen oder zwei Buttons. Es gibt hier quasi nichts zu lernen.
Was Neuigkeiten angeht: Wir arbeiten an mehreren Themen parallel. Wir werden in Q1 die Funktionen der Alternativen-KI erweitern, da wir hier hierzu hilfreiche Anregungen von Anwendern erhalten haben. Die anderen Themen sind noch nicht spruchreif; hier geht es immer darum, dass wir mit dem KI-Modell viele Antworten bekommen, aber manchmal die Fragen dazu noch nicht kennen. Konkret: Was ist der Nutzen? Das klingt komisch, ist aber ein wesentlicher Aspekt bei der Entwicklung solcher Modelle.
Auch, wenn die KI-Evolution ganz vorne steht: Was gibt es noch aus 2023 zu berichten?
Das starke Wachstum in 2023 wird uns technisch dadurch leicht gemacht, dass quasi alle Neukunden die Cloud-Variante verwenden. Inhouse-Installationen werden kaum noch nachgefragt. An unserem Lizenzmodell SaaS kann es nicht liegen, weil das auch für Inhouse-Installationen angeboten wird. Vor 3-5 Jahren war diese Situation noch völlig anders.
Ebenfalls geändert hat sich das Verfahren, wie ein Can Do-System in den Unternehmen ausgerollt wird. Vor 2-3 Jahren wurde alle Anforderungen theoretisch vorher dokumentiert, getestet, die Software angepasst etc. Die Anwender kamen erst, wenn das System fertig war. Das war immer ein langer, aufwendiger und fehlerbehafteter Prozess.
Heute wird agil ausgerollt. Wir haben die ersten Anwender am ersten Tag des Projekt bereits auf dem System. Es wird sofort mit Echtdaten parallel zu den alten Systemen gearbeitet. Jede Woche werden neue Anwendungsfälle eingeführt und trainiert. So ist die Lösung viel früher produktiv und es wird auch wirklich nur das gemacht, was einen Nutzen bringt. Diese agile Vorgehensweise hat sich völlig durchgesetzt.
… und wie sieht die strategische Ausrichtung für die Zukunft aus?
Wir müssen die große Menge der Neukunden auch auf hohem Niveau unterstützen können. Daher wachsen wir und stellen neue Leute ein. Da wir immer mehr Anfragen aus dem Ausland bekommen, werden wir uns auch strategisch mit Partnern positionieren. Und klar ist: Wir wollen die KI auch im nächsten Jahr deutlich erweitern, um die Anwender:innen immer mehr zu entlasten.
Der Jahresschluss ist die Zeit der Wünsche! Was wünscht Du Dir in Bezug auf Can Do?
Die Wirtschaft in unseren Zielmärkten verändert sich dramatisch. Das Thema Künstliche Intelligenz, die Energiewende und Veränderungen in der Globalisierung stellen große Herausforderungen für die Unternehmen dar. Ich wünsche mir, dass wir weiter durch Innovation, Mut und technologische Weiterentwicklungen die Firmen begleiten. Der Schwerpunkt wird sicher die Künstliche Intelligenz sein, und wir werden unsere ethischen Regeln, die wir verfolgen, immer konsequent umsetzen.
Thomas, vielen Dank für die interessanten Einblicke und das offene Gespräch!