Das Institut für Personalforschung an der Hochschule Pforzheim ist im Laufe des Jahres der Frage nachgegangen, was in der Praxis konkret unter Agilität verstanden wird und wie diese gestaltet werden kann (Zur Interviewstudie). Eine zentrale Erkenntnis der Studie besagt, dass der Entfaltung der Vorteile einer agilen Organisation wie Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kunden-zentriertheit und einer agilen Haltung der Mitarbeiter häufig Hürden vorgeschaltet sind.
Dazu zählen räumliche Hindernisse, Verhaltensweisen wie mangelnde Wertschätzung oder fehlendes Vertrauen sowie mit klassisch-hierarchischen Strukturen verbundene starre Reporting-Strukturen, die sich negativ auf die Evolution hin zu mehr Agilität im Unternehmen auswirken. Nachstehend nehmen wir die Rolle der Führungskräfte unter die Lupe, die ihre Mitarbeiter auf dem Weg zu einer eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Arbeitsweise unterstützen können.
Die Rolle der Vorgesetzten auf dem Weg zu mehr Selbstmanagement
Unstrittig ist, dass Führungskräften beim Wandel zur agilen Organisation eine tragende Rolle zukommt. Durch ihr Handeln und Verhalten können sie sowohl hemmend als auch fördernd auf die Agilität im Unternehmen einwirken. Sofern sie sich vom klassisch-hierarchisch geprägten Rollenverständnis lösen und ihre Mitarbeiter auf dem Weg hin zu einer aktiven Selbstbestimmtheit begleiten, wirkt sich dieses positiv auf die Entwicklung aus. In der Folge übernehmen die Mitarbeiter, die in agilen Teams zusammenarbeiten, Aufgaben eigenständig und erledigen diese eigenverantwortlich. Eine externe Steuerung entfällt. Unterstützt durch eine entsprechende Softwarelösung kann sichergestellt werden, dass Mitarbeiter auch bei komplexen Aufgabenstellungen den Überblick behalten und sich bei der Einteilung ihrer Arbeitsaufträge bequem mit anderen Team-Mitgliedern abstimmen können.
Gefragte Skills stets im Blick haben
Selbst einer Karriereplanung auf Basis der eigenen Fähigkeiten (Skills) steht unterstützt durch ein entsprechendes System nichts mehr im Wege. Alle Skills werden vom Unternehmen in einer Skill-Bibliothek erfasst, mit der planerischen Situation abgeglichen und den Mitarbeitern angezeigt. Dadurch erfahren sie frühzeitig, welche Kompetenzen und Fähigkeiten gefragt sind und können sich bedarfsgerecht weiterbilden.
Sofern es Unternehmen gelingt, ihren Mitarbeitern alle vorgenannten, für die Planung relevanten Informationen zur Verfügung zu stellen und ihnen damit die transparente Aufgaben- und Karriereplanung im Rahmen eines aktiven Selbstmanagements zu ermöglichen, stehen die Zeichen zur Entwicklung einer agilen Haltung der Mitarbeiter auf grün.