Für alle untersuchten Projekte zusammen waren 141 Milliarden Euro eingeplant, tatsächlich kosteten sie 200 Milliarden Euro – eine Budgetüberschreitung um 59 Milliarden Euro. Die Studienersteller erklären die hohen Abweichungen zwischen Planung und Realität unter anderem mit signifikanten Mängel im Entscheidungs-, Planungs- und Steuerungsprozess. Darüber hinaus seien Verwaltung und politisch Verantwortliche oftmals zu optimistisch und überschätzten ihre Fähigkeiten.
Besonders hohe Kostenüberschreitungen ergeben sich laut Hertie-Studie regelmäßig bei Megaprojekten: Vorhaben mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro würden im Schnitt doppelt so teuer wie geplant. Bei kleinen (bis 50 Millionen Euro) und mittleren (zwischen 50 und 500 Millionen Euro) Projekten stellt die Studie 78 bzw. 59 Prozent durchschnittliche Budgetüberschreitung fest.
IKT-Projekte werden oft teurer
Auf der Liste der „sparsamsten Top 10“ finden sich ausschließlich Verkehrs- und Gebäude-Projekte. Am anderen Ende der Skala fanden Prof. Dr. Kostka und ihr Team teilweise Kosten-überschreitungen um das 5- oder sogar 11-fache, insbesondere im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT): 4 unter den 10 Projekten mit der prozentual höchsten Kostenentwicklung seien diesem Bereich zuzuordnen.
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