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PROJEKTMANAGEMENT

Der Can Do-Check: Wie übermächtig ist Jira?

Scharfer Blick, strenges Urteil: Fünf gegen den Marktführer
Michael Fenske
30.03.2021 | 5 min Lesezeit

Jira

Wer Agiles Projektmanagement sagt, der meint fast immer Jira. Sowohl bei Projektmanagern als auch bei den Teams ist die Software beliebt und verbreitet. Zurecht und alternativlos? Wir schicken unsere erklärte Lieblings-Software zur Projekt- und Vorgangsnachverfolgung in den Ring gegen fünf Gegner mit teils großer Klappe.

Der Can Do-Check: Wie übermächtig ist Jira?

Ring frei! Jira, Meister aller Klassen?

In deeer linken Eckeeeee: Jira! Die Software aus dem Stall von Atlassian hat eine bewegte Karriere hinter sich: Ursprünglich gestartet als Bug-Tracking Software vor allem in der Softwareentwicklung eingesetzt, ist Jira mittlerweile für Anwender aus unterschiedlichsten Branchen der Sparringspartner für den täglichen Fight mit agilen Teams

Aber genügen Beliebtheit und Bekanntheitsgrad, um Jira zum Allrounder zu machen, der sich quer durch alle Klassen mit den jeweils stärksten Vertretern messen kann – oder gibt es doch den einen oder anderen Kontrahenten, bei dem Jira das Handtuch werfen muss? Das wird wohl nur ein direktes Kräftemessen klären. Lassen wir den Gong zur ersten Runde erklingen!

Jira vs. monday.com

Monday kommt schon mal recht selbstbewusst daher: Während es von Jira eine kostenlose Variante gibt, verlangt monday.com mindestens 8 Euro pro Team-Mitglied und Monat – und möchte nur in Teams mit mindestens 3 Köpfen eingesetzt werden.

Damit werden für Monday mindestens 24 Euro pro Monat fällig – eine ziemliche Bürde, mit der der Herausforderer für den Fight Jira vs. Monday in den Ring steigt. Und tatsächlich ist Monday ein schlagkräftiges Schwergewicht:

Ganz selbstbewusst bezeichnet sich Monday als "Work OS", und damit ist bereits der große Unterschied erklärt: Während sich Jira ganz auf agiles Projektmanagement spezialisiert und fokussiert, ist monday.com eine kollaborative Arbeitsmanagement-Plattform mit unter anderem diesen Vorzügen:

  • Lösungen für ein breites Branchenspektrum und unterschiedliche Arbeitsweisen; u.a. Projektmanagement, Marketing, CRM & Vertrieb, Kreativbranche, HR, Bauwesen, IT
  • Viele vorkonfigurierte und individualisierbare Templates
  • Jira-Integration verfügbar
  • Planung sämtlicher anfallender Aufgaben sowie zentrale Archivierung von Briefings, Meetings und relevanten Daten


Fazit Jira vs. monday.com

Betrachtet man die Funktionen, geht monday.com als echtes Feature-Monster schon deswegen als Sieger aus diesem Duell hervor. Die Frage ist, ob das nicht einen Overkill für kleine, agile Teams bedeutet. Zwischenstand: Jira 0, die Anderen 1.

Can Do & Jira: The Perfect Match

Jira vs. Trello

Ein besonders spannendes Duell  Schließlich sind sowohl Jira als auch Trello Projekt-Kämpfer aus dem Hause Atlassian. Trello spielt dabei die Rolle des schnell verständlichen Allrounders: Damit lässt sich das Aufgabenmanagement intuitiv erledigen.

Auch bei Projekten fühlt sich Trello wohl – solange sie nicht zu komplex werden. Ab einer gewissen Größe wird es dann sinnvoll sein, dass Jira das Ruder übernimmt. Das gilt natürlich insbesondere für das Projektmanagement in der Software-Entwicklung. Hier noch ein paar Vorteile von Trello:

  • Unbegrenzte Mitarbeiter pro Board
  • Intuitive Aufgabenorganisation mit einem Kanban-ähnlichen Board
  • Leistungsstarke, schlankere Jira-Alternative
  • Geeignet für das Brainstorming von Produkt- und Entwicklungsideen


Fazit Jira vs. Trello

Der große Kampf bleibt aus: Die beiden Tools von Atlassian treten eigentlich in unterschiedlichen Bereichen an. Soll bedeuten: Es gibt Teams, da passt Trello wie die Faust aufs Auge. Andererseits gibt es Teams, die mit Jira einfach besser über die Runden kommen.

Es bestehen aber auch Überschneidungen bei den Anwendungsfällen, und auf jeden Fall lohnt es sich, Jira und Trello einmal ausführlich zu testen. Jira vs. Trello ist eine Begegnung, die keine Verlierer hervorbringt – tatsächlich gibt es so manche Projekt- und Unternehmens-Konstellation, in der sich beide ergänzen. Unentschieden also; Zwischenstand 1:2 für die Jira-Alternativen.

Jira vs. Asana

Tänzelnder Athlet gegen Schwergewicht? Ganz so verhält es sich im Ring zwar nicht, wenn Asana gegen Jira antritt. Tatsächlich gibt sich das Kollaborationstool Asana aber auf den ersten Blick schlank und intuitiv. Jira hat aber in Sachen Reporting genauso die Nase vorn, wie mit seinen fertigen und individuellen Workflows.

Auch bei dieser Begegnung Jira vs. Asana gilt: Software-Entwicklungsteams fahren mit dem auf sie spezialisierten Jira in jedem Fall besser. Alle anderen profitieren von der Funktionsvielfalt und den zahlreichen Integrationen. Dennoch hat Asana natürlich seine Vorzüge und speziellen Eigenschaften, wie etwa:

  •  Schlanke Lösung für kleinere Teams und Projekte
  • Auch für nicht-agile Teams
  • Integration mit Jira
  • Unterstützung von Scrum und Kanban

 

Fazit Jira vs. Asana

Es geht knapp aus – und bei der Recherche haben wir festgestellt, dass Asana bei so manch anderem Vergleich im Netz vorne liegt. Wir würden aber Jira als Sieger sehen – schon, weil uns bei Asana (für uns) elementare Dinge wie die Jira-typischen Reports, Zeiterfassung oder Gantt-Diagramme fehlen. Nach dem Fight Jira vs. Asana beträgt der Zwischenstand 2:2.

Can Do & Jira: The Perfect Match

Jira vs. GitLab

"Jira vs. GitLab" bzw. "GitLab oder Jira" sind oft eingegebene Suchbegriffe, und es besteht ganz offensichtlich ein Informationsbedarf bei den Anwendern. Dabei erscheint uns bei dieser Begegnung ein direkter Vergleich nicht unbedingt möglich. Zum einen kommt GitLab ausschließlich für Programmierteams infrage, während sich Jira zunehmend von seiner "For coders only"-Vergangenheit emanzipiert.

Unternehmen, die GitLab einsetzen, tun das auch sehr oft gemeinsam mit Jira: In Sachen Coding wird das DevOps-Tool GitLab eingesetzt, während Jira für das Projektmanagement zuständig ist. Dafür sorgen auch entsprechende Integrationen auf beiden Seiten.

Je kleiner die Teams sind und je weniger umfassend die Prozesse, umso eher kann GitLab auch beide Aufgaben übernehmen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Jira oder GitLab besser oder schlechter wäre – es kommt nur auf die Rahmenbedingungen an.

Fazit Jira vs. GitLab

Zu einer Entscheidung in Sachen Jira vs. GitLab kommt es nicht - wir bleiben beim 2:2.

Jira vs. Redmine

Wird das der Entscheidungskampf? In der fünften Runde stehen sich Redmine und Jira gegenüber. Und tatsächlich spricht schon das immense Feature-Set für Redmine: An Bord sind Projektplanung und -management, Issue-tracking, Repository und mehr.

Und dann ist es auch noch kostenlos! Doch es gibt ein paar Dinge zu beachten: Ohne zusätzliche Plug-Ins unterstützt Redmine keine agilen Methoden. Im Gegensatz zu Jira unterstützt es kein Drag & Drop.

Und ohne die zusätzlich erhältlichen Skins sind Look & Feel auch nicht ganz auf Höhe der Zeit. Außerdem gilt natürlich auch bei Redmine, dass Jira bei den Themen Suche und Workflows so schnell keine andere Software etwas vormacht – oder es gar auf die Bretter schickt.

Zu den Besonderheiten, die Redmine ausmachen, gehören unter anderem:

  • Open Source
  • Zahlreiche Plug-Ins und Skins
  • Beliebige Zahl an Projekten, Subprojekten und Benutzern innerhalb einer Installation
  • Integriertes Wiki und Diskussionsforum

 

Fazit Jira vs. Redmine

Je mehr Benutzer Jira in deinem Unternehmen nutzen, umso höher werden die Lizenzgebühren. Dem wollen so manche Teams entkommen, indem sie auf Redmine setzen. Doch während die Software an sich kostenlos ist, sind es die Gesamtkosten natürlich nicht: Wenn du Redmine on-premise auf einem eigenen Server betreibst, fallen Zeitaufwand und Kosten für die eigene IT an; Cloud-Anbieter, die auf Basis von Redmine arbeiten, tun dies natürlich auch gegen Entgelt.

Unterm Strich kann Redmine als günstige Alternative beim Vergleich Jira vs. Redmine auf jeden Fall einen Punkt machen. Wegen seiner konsequenten Umsetzung agiler Methoden und der Stärken bei der Suchfunktion und den Workflows geht aber auch ein Punkt an Jira.

Fazit: Unentschieden.

Jetzt haben sie ganz umsonst geschwitzt: Nach dem Schlagabtausch zwischen den Kontrahenten herrscht dann doch Gleichstand, und niemand ging KO oder wurde angezählt. Und das war auch fast unausweichlich, denn:

  • Jede Software-Alternative zu Jira kümmert sich einerseits um die hauptsächlichen Belange rund um Projektplanung und Projektmanagement. Andererseits widmet sie sich aber auch eigenen Schwerpunkten – Jira mit seiner Spezialisierung auf Software-Teams ist hierfür ein Beispiel. Wofür du dich entscheidest, hängt also vor allem von deinen Präferenzen ab.
  • Es liegt in der Natur von SaaS, dass immer wieder neue Funktionalitäten hinzukommen; damit ändern sich auch ständig die Voraussetzungen für Vergleiche zwischen PM-Tools. Was heute noch als fehlendes Feature bemängelt wird, kann schon in kurzer Zeit nachgereicht werden. Diese Agilität macht dauerhafte Bewertungen schwierig.


Ob du und dein Team mit Jira oder doch einer seiner Alternativen besser beraten sind, kannst nur du entscheiden. Und um zu einer Entscheidung zu kommen, ist es am sinnvollsten, wenn du jeden möglichen Anwärter selbst auf Herz und Nieren testest – eine entsprechende Testversion oder Gratisversion mit beschränktem Umfang gehört bei jedem kommerziellen Anbieter zum guten Ton.

Quellen und Inspiration zu monday.com:  xalt.de, Capterra.com, project-management.com
Quellen und Inspiration zu Trello: Atlassian.com, brightsolutions.de, Capterra.com
Quellen und Inspiration zu Asana: BetterBuys.com, Atlassian.com, cloudwards.net
Quellen und Inspiration zu GitLab: t3n.de, getapp.de, GitLab.com
Quellen und Inspiration zu Redmine: Wikipedia.de, trackplus.com

Can Do & Jira: The Perfect Match

Michael Fenske

GESCHRIEBEN VON

Michael Fenske

Michael Fenske ist als freiberuflicher Fachjournalist für Can Do tätig. Soft Content ist sein Schwerpunkt – denn: „Unterhaltung ist der leichtere Weg zum Wissen“.

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